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Meine ersten Male

Dieses Weekend war so besonders, davon muss ich Euch einfach erzählen.  Ich hatte nämlich “mein erstes Mal” (wieder mal) – aber nicht nur einmal, sondern gleich öfter. Nur immer anders.

Dieses WE gab es ein Minimalismus Treffen in Frankfurt. Ich wollte unbedingt dabei sein, und so habe ich schon vor Monaten (Flug)Tickets dafür gebucht.

Am Freitag sollte es um 7.30 am los gehen. London Stansted. 🌻 = ich war noch nie in London Stansted
Also bin ich schon sehr früh raus, und hab mir via Google Maps den besten / schnellsten Weg raus gesucht. Da es wirklich noch sehr früh war, musste ich den Bus nehmen. Und das ist etwas mit dem ich permanent auf Kriegsfuß stehe. Ich und Bus fahren… verträgt sich irgendwie nicht.

Anyway.
Es kam wie es kommen musste. Ich hab den Flug verpasst. 🌻 = hab noch nie einen Flug verpasst
(Umbuchen wäre nur gegen einen Aufpreis von £ 100 gegangen, und der Flug wäre auch erst Samstag Abend gewesen) Natürlich hab ich mich nicht einfach nur geärgert. Nein, ich war STINKSAUER!

Ja, ich gehe sogar soweit zu sagen, wenn ich zu diesem Zeitpunkt einen Liter Milch angesehen hätte… sie wäre vor Schreck sicher zu Käse erstarrt worden. Ich war echt extrem sauer!

Was also tun?
In diesem Zustand muss ich mich zuerst immer irgendwie abreagieren, bevor ich entscheiden kann wie es weiter geht. (Und nein, ich konnte nicht mal ein Bier trinken. Hatte schlicht und einfach nicht den Nerv dazu.)

Also bin ich erstmal gegangen. Die Situation konnte ich ja leider nicht verlassen, aber zumindest die Örtlichkeit.

Ich war am überlegen, per Autostop nach Frankfurt zu fahren. Die Strecke Stansted – London hab ich auf diese Weise auch zurück geschafft. Aber in London angekommen, fand ich diese Idee dann doch nicht mehr so prickelnd.

(Stansted nach London hat mich übrigens ein Taxifahrer mitgenommen der wieder auf dem Rückweg war. 😉 Bei dieser Gelegenheit hab ich auch ein paar tolle Info’s erhalten.)🌻 = ich hab noch nie nach London gestoppt

Da ich ja weiß, dass England mich liebt, habe ich um ein Zeichen gebeten, was ich denn jetzt machen sollte. Auf einmal kam ein Anruf mit einer sehr guten Nachricht. Das hat mich etwas aufgemuntert, aber ich war natürlich immer noch verärgert. Jedoch – England  liebt mich ja und so hatte ich die Eingebung auf die Bla Bla Car App zu schauen. Und natürlich wurde ich auch fündig. ZUFÄLLIG genau am nächsten Tag fuhr jemand von London nach Berlin. 🌻 = es war auch mein erstes Mal bei der ich diese App benutzt hab

Um 2 am gings los. Mein Fahrer hat mich dazu noch sogar fast vor der Haustüre abgeholt. Die Fahrt bis Dover ging ziemlich flott, nur die Warterei auf das ok endlich auf die Fähre zu dürfen, hat etwas lange gedauert. 🌻 = ich bin noch nie mit dieser Fähre gefahren

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Auf der Fähre bin ich dann eingepennt. Ich war so müde! Hatte die letzten beiden Nächte nicht sehr viel geschlafen, dazu der Stress, das war einfach zu viel für mich.

Dann kamen wir endlich in Calais an.

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Wir fuhren durch Frankreich,  Belgien und die Niederlande. Paul, mein Fahrer, hat mir den Gefallen getan über Köln nach Berlin zu fahren. Köln lag noch am Nahesten zu Frankfurt.
🌻 = ich bin noch nie in dieser Reihenfolge durch diese Länder gefahren
🌻 = war auch noch nie in Belgien

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Er lies mich auf einer Raststätte  aussteigen, und ich musste mir dann eine weitere Mitfahrgelegenheit bis nach Frankfurt suchen. Ich bin nicht mal 5 min gestanden, als ein LKW Fahrer anhielt. 🌻 = das war mein erstes Mal Auto stoppen auf einer Raststätte

Natürlich hab ich diesen Trucker mit Fragen durchlöchert. Er fährt jede Woche einmal nach England, und so wollte ich seine Erfahrungen zu der derzeitigen Flüchtlingssituation in Calais wissen. Er erzählte mir, wie schlimm es wirklich ist, und wie ganze Ladungen entsorgt werden müssen, weil die Flüchtlinge alles verdrecken und vollxxx. 🌻 = ich bin noch nie in Deutschland mit einem LKW mitgefahren
Es war eine sehr angenehme Reise, und ich bekam sogar zwei belgische Biere.

Danach brauchte ich noch eine letzte Mitfahrgelegenheit, bis ich die letzten Kilometer schließlich mit dem Bus zurück legen konnte. 🌻 = natürlich bin ich auch noch nie zuvor mit einem Bus in Frankfurt gefahren

Endlich bei meinem Event angekommen, hatte ich noch eine schöne Zeit mit all den vielen Minimalisten die ich endlich mal persönlich kennen lernen konnte.
🌻 = mein erstes Minimalismus Treffen
Ein Besuch in einem deutschen Biergarten war auch noch drin, und ich kann wirklich sagen den Tag genossen zu haben.

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Für meine Nächtigung hatte ich auch etwas besonders geplant. Ich wollte nämlich das erste Mal Couchsurfing  ausprobieren. 🌻 = Couchsurfing, auch noch nie gemacht

Mittlerweile taten mir die Füße jedoch schon so dermaßen weh, dass sie sich weigerten, ihre Arbeit zu machen. Ich musste den Bus nehmen. (Und das mach ich wirklich nur wenn es gar nicht anders geht.)

Irgendwann nach 11 pm kam ich dann aber doch endlich bei meinem Host an. Ich durfte im Bett schlafen, und war nach einem kurzen Gespräch sehr schnell im Tiefschlaf. 🌻 = mein erstes Mal, dass ich eine Wohnung in Deutschland von innen gesehen hab

Den nächsten Tag verbrachte ich eigentlich nur damit kreuz und quer durch die Gegend zu stoppen. Mit dem Bus wären es von Frankfurt am Main bis zum Flughafen Hahn in etwa 3 Stunden Fahrzeit. Jedoch ging nur ein Bus am Abend. Und das war mir dann doch irgendwie zu unsicher.🌻 = war zb. auch mal kurz in Mannheim, dort fing es dann an wie aus Eimern zu regnen und ich wurde patsch nass

Mein Flug war zwar erst um 10.30 pm, jedoch meine Buserfahrungen…

Durchgehend hatte ich nur nette Leute die mich mitnahmen. Und meine Wünsche wurden auch immer erfüllt. 😉
Als ich mir als nächstes Auto ein cooles gewünscht habe, saß ich bald darauf in einem Cabrio. Danach wollte ich mal mit einer Frau fahren und mit einem Pärchen. Hat alles geklappt. (England  liebt mich offensichtlich auch wenn ich nicht zu Hause bin.)

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Das Einchecken ging im Vergleich zu anderen Flughäfen relativ komplikationslos und schnell. Auch der Flughafen an sich ist ziemlich überschaubar. 🌻 = mein erster Flug von diesem Flughafen

Den Flug selber hab ich jedoch komplett verpennt. Erst bei der Landung wurde ich wieder wach.

Bei der Heimfahrt mit dem Bus erlebte ich dann wieder eine Überraschung. Zum einen fand ich einen Bus der direkt nach Stratford fuhr (von da weg sind es nur noch ca. 20 min mit dem Bus, bzw. 1 Stunde Gehzeit zu meiner Wohnung) – zum anderen kostete der wirklich nur £ 6! Unglaublich, oder?

Um 1 am herum kam ich dann an. Endlich wieder zu Hause. In meinem geliebten England. Endlich fahren wieder alle auf der richtigen Straßenseite, und endlich sprechen wieder alle englisch.

England, ich hab Dich vermisst! 😙

Alles in allem ein echt toller Tripp. Ich habe wirklich alles genossen. Ja, reisen ist schon echt cool. Am Schönsten fand ich jedoch die Gewissheit, am Ende wieder nach England zu kommen.